Durchsetzung der Bundes-Immissionsschutz-Verordnung Teil II – BImSchVII und der damit verbundene Verlust der Zulassung von Öfen

Aktuell befinden wir uns in der letzten Phase der durchzuführenden Umsetzung. Alle Zimmeröfen, die vor Inkrafttreten der Verordnung (01.01.2010) eingebaut wurden und nicht den darin geforderten Leistungsdaten entsprechen (es gibt hierbei Ausnahmen, siehe https://ofenhaus-schoenau.de/wissenswertes/was-ist-zu-tun-wenn-der-schornsteinfeger-dem-kachelofen-ein-zeitliches-ende-setzt/), müssen spätestens zum 31.12.2024 ausgetauscht sein. So lautet der Plan unserer Regierung und das damit verbundene Bundesgesetz. Einer meiner geschätzten Mitbewerber kritisiert meine o.g. Aussage zur Durchsetzung der Bundes-Immisions-Schutzverordnung dahingehend, dass es für 2025 noch gar keine Vorschriften gibt. Nun, unsere hoch geschätzten Bezirks-Schornsteinfeger scheinen dbzgl.irgendwie anderer Ansicht zu sein. Vielleicht wissen sie aber auch einfach nur mehr, als so mancher Ofenhändler.

In Klartext heißt das, dass schätzungsweise etwa 6 Millionen Kaminöfen, Kachelöfen und Heizkamine noch ausgetauscht werden müssen. Bei den Kachelöfen und Heizkaminen ist die Anzahl der noch zu tauschenden Öfen anteilig wahrscheinlich geringer. Der Boom mit den Kaminöfen ging erst in den frühen 90ern los und zog sich durch bis in die 2000er. Es sind also bis Ende ’24 einige Millionen Kaminöfen auszutauschen. Eine Herkulesaufgabe, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht fristgerecht von den Ofenbauern zu schaffen ist, schon allein deshalb, weil die Ofenhersteller in so kurzer Zeit nicht so viele Öfen herstellen können.

Sofern Ihr Ofen von der Austauschpflicht betroffen ist, erhalten Sie vom Schornsteinfeger im Rahmen der Feuerstättenschau eine entsprechende Information. Wenn Sie selbst wissen, ob Sie mit Ihrem alten Ofen betroffen sind, können Sie auch vorab und vorausschauend tätig werden. Denn eines ist sonnenklar: -Der frühe Vogel fängt den Wurm-

Schon jetzt haben wir aufgrund einer starken Nachfrage, verbunden mit einer massiven Materialknappheit auf allen Ebenen, mit zum Teil langen Lieferzeiten zu kämpfen. Die Ofenpreise werden ständig nach oben korrigiert und werden auch im Fall einer Linderung der Materialpreise mit Sicherheit nicht mehr fallen. Stand August 2022 beträgt die Lieferzeit meiner Kaminöfen zwischen 6 und 12 Monaten, je nach Hersteller. Heizeinsätze für Kachel- und Putzöfen sind kurzfristig verfügbar. Maßgefertigte Heizkassetten für Kachelkamine und offene Kamine haben eine Lieferzeit von 8-10 Monaten. Die Misere betrifft glücklicherweise nicht nur den Einzelhandel, nein, der Internethandel ist davon im gleichen Maß betroffen, was mich sehr freut. Wer einen Ofen im Onlinehandel bestellt, weil der Lagerbestandsbutton grün ist, wird spätestens nach dem Begleichen der Vorauskasserechnung erfahren, dass der Ofen nicht auf Lager ist und eine längere Lieferzeit hat.

Das Jahr 2024 wird, bezogen auf das Ofengeschäft, sicher nicht einfacher, als es derzeit der Fall ist. Aktuell kämpfen wir mit einer Auftragsflut, hervorgerufen durch die exorbitant ansteigenden Energiepreise, hier insbesondere vom Erdgas. Das Ofen-Chaos wird sich mindestens bis ins Jahr 2026 oder länger hinziehen und dann langsam auslaufen. Mein guter Rat an alle betroffenen Ofenbetreiber lautet deshalb: Warten Sie lieber nicht zu lange mit dem Kauf Ihres neuen Ofens. Es wird sonst langatmig und teuer. Aussitzen ist keine Option, denn irgendwann wird auch der geduldigste Schornsteinfeger den letzten Ofen ohne Zulassung stilllegen.

Übrigens:

Ein guter Kaminofen benötigt weder einen internen Feinstaubfilter, noch eine automatische Regelung der Verbrennungsluft. Diese beiden Ausrüstungen/Eigenschaften unterliegen keinem Patent. Wären sie für den sauberen Betrieb eines Ofens sinnvoll, bzw. notwendig, würde sie jeder Hersteller bei seinen Öfen verwenden. Lassen Sie sich also nicht ins Bockshorn jagen, wenn Sie sich nach einem neuen Ofen umschauen!

 

 

 

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