Pelletofen

Nach wie Vor tue ich mich sehr schwer mit der Pellettechnik. Nach einem kurzen Exkurs in den Vertrieb dieser Öfen, habe ich mich aus diesem Segment wieder zurückgezogen. Die Gründe hierfür sind u.a. neben der Lautstärke auch die Staubentwicklung und vor allem die, von vielen Herstellern aufgezwungenen, Service-Intervalle, die jährlich mit etwa € 150,00 zu Buche schlagen. Ignorieren kann man die Serviceanforderung vieler Öfen nicht, weil diese sonst bald den Betrieb einstellen. Nur der Service-Techniker des jeweiligen Herstellers kann sie mit seinem Laptop wiederbeleben.

Ich möchte Ihnen hier die Vorzüge und auch Nachteile der Pellet-Technik näher erklären, die allesamt auf meinen persönlichen Erfahrungen beruhen und meine persönliche Meinung zu dieser Thematik abbilden. Ich vergleiche hier zwei Techniken ohne irgendeinen Hersteller zu bewerten:

Befüllt werden muss der Zimmer-Pelletofen natürlich von Hand, genau wie der Kaminofen auch. Jedoch im Gegensatz zu diesem, im Normbetrieb nur einmal täglich (sofern man nicht auch in der Nacht heizen möchte). Der, bei der einmal täglichen Befüllung des Tanks, austretende gelbe Staub verteilt sich gleichmäßig im gesamten Zimmer auf allen Möbeln. Die Brennkammer muss täglich ausgesaugt werden, um den Wiederstart zu gewährleisten. Dies erfolgt vorzugsweise, bevor der Ofen den Tagesbetrieb aufnimmt. Die tägliche Reinigung ist unerlässlich, damit einerseits der automatische Start des Ofens funktionieren kann uns andererseits die Pelletzufuhr nicht durch die noch vorhandene Asche des Vortags be- bzw. verhindert wird. Einem hochwertigen Scheitholzofen entnimmt man die Restasche etwa 3-4 Mal im Jahr, öfter nicht.

Der allergrößte Vorteil des Pelletofens gegenüber einem Scheitholzofen, ist die Kombination daraus, dass ich dem Ofen mitteilen kann, wann genau er zu brennen hat und wie warm es dabei werden soll. Dies geschieht nach der Programmierung völlig automatisiert. Dabei wird die Wärme effektiv über ein Raumluftgebläse im Heizbereich verteilt. Dieses Gebläse ist frequenzgeregelt und arbeitet bedarfsgesteuert. Das kann keiner der mir bekannten Kaminöfen. Speziell Berufstätige, die oftmals spät am Tag heimkommen, haben somit die Möglichkeit, ihr Zuhause nach der Arbeit individuell aufgewärmt vorzufinden.

Dies ist und bleibt für mich der einzige nennenswerte Vorteil gegenüber einem Holzofen und ist gleichzeitig auch ein großer Nachteil, denn der Pelletofen benötigt elektrischen Strom -immer-. Damit wird das Gebläse, die Steuerungselektronik, sowie die Pelletschnecke betrieben. Bei Stromausfall oder Fehlfunktion der Elektronik (z.B. starker Wind) bleibt die Bude kalt. Ein elektrischer Pelletofen ist, gegenüber einem vergleichsweise simplen Scheitholzofen, ein hochkomplexes Gerät, bei dem man definitiv nicht davon ausgehen darf, dass man nach dem Kauf für die nächsten 20 Jahre seine Ruhe hat. Nur ein einziger Hersteller fertigt ein stromloses Modell, welches, wie eine antike Wanduhr, täglich aufgezogen werden muss.

Jeder elektrisch betriebene Pelletofen benötigt einen eigenen Schornstein. Die Kombination mehrerer Öfen an einem Schornstein, wie sie bei den Scheitholzöfen der Bauart 1 möglich ist, besteht hier nicht, da elektrische Pelletöfen keine Naturzugöfen sind. D.h. deren Abgas wird über das bordeigene Gebläse in den Schornstein geblasen. Aus Sicherheitsgründen ist es deshalb untersagt, mehrere Öfen am selben Schornstein zu installieren, egal ob Pellet oder Scheitholz.

Die Argumentation, dass man beim Pelletofen, gegenüber dem Scheitholzofen, kein Holz machen, beschaffen, lagern und trocknen muss, ist in sofern Unsinn, dass man das beim Scheitholzofen auch nicht muss. Dafür gibt es diverse Sorten allerbester Holzbrikett. Diese sind immer optimal trocken und ich kann sie sogar an der Wand des Kellers oder wo auch immer bis unter die Decke stapeln, was mit den Pelletsäcken nicht möglich ist, weil sie nach ein paar schwammigen Lagen abrutschen. Welche Sauerei ein solcher Sack macht, wenn er platzt, mag sich jeder selbst vorstellen. Zudem wiegt ein Paket Holzbrikett 10 Kg, während der unhandliche Pelletsack 15 Kg auf die Waage bringt.

Ein Resümee bezüglich meiner Ausführungen -ob Pellet oder Scheitholz- mag nun ein Jeder für sich selbst ziehen.

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung!

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